Freitag, 29. Juli 2016
Als Repräsentant der Gesellschafter rief Stefan Strauß, Geschäftsführender Vorstand der Diakonie Sulzbach-Rosenberg, noch einmal Entstehung und Entwicklung des Werkhofs von den Anfängen als Beschäftigungsprojekt für Langzeitarbeitslose in Erinnerung. Vor zehn Jahren sei man dann eine Partnerschaft mit dem Werkhof Regensburg eingegangen, um das Projekt in geänderter Konzeption weiterführen zu können.
Damit ist ein neues, mehr am Markt orientiertes Kapitel aufgeschlagen worden. Anfangs sei man dafür durchaus kritisch von der Geschäftswelt beobachtet worden. Durch vielfältige und enge Kooperationen mit der Stadt, dem Landkreis, vielen Gemeinden, dem Jobcenter und der Landeskirche sei die Integration von Langzeitarbeitslosen und behinderten Menschen aber gut vorangekommen. Dafür dankte Strauß „allen Partnern und Unterstützern“.
In Grußworten dankten ebenfalls Landrat Richard Reisinger, Erster Bürgermeister Michael Göth, Bezirkstags-Vizepräsident Lothar Höher und Sonja Schleicher vom Jobcenter Diakonie und Werkhof für den „engagierten Einsatz“. Von den mittlerweile zwanzig Mitarbeitenden seien „rund die Hälfte Schwerbehinderte“, hob Höher hervor und begründete damit die Förderung durch den Bezirk. „Notfalls erhöhen wir die Bezirksumlage“, bekräftigte er unter begeistertem Beifall der Anwesenden, wenn einmal andere Zuschüsse ausblieben. Es sei von Beginn an der „richtige sozialpolitische Ansatz gewesen“, unterstrich Göth die aktive Kooperation der Stadt Sulzbach-Rosenberg, „um Langzeitarbeitslosen, Jugendlichen ohne Ausbildung und Behinderten“ Perspektiven zu eröffnen, um sich – wieder – ins Arbeitsleben integrieren können.
Der Werkhof sei von „Anfang an immer ein guter Partner mit vielen kreativen Idee“ gewesen, wandte sich Schleicher an Betriebsleiter Reinhard Lautenschlager, und sei „jetzt schon wichtiger Partner“, bei der anstehenden Integration von Flüchtlingen.
Wolfgang Eberl vom Zentrum Bayern Familie + Soziales verwies auf das im Gesetzgebungsverfahren befindliche Bundesteilhabegesetz, das mehr Integration ermöglichen werde. Er wünschte Geschäftsführer Hans Seidl „viele Aufträge und gute Geschäfte“.
Immer wieder sind im ersten Jahrzehnt Einzelprojekte auch von der Bayerischen Landeskirche unterstützt worden, verwies Strauß auf den kirchlichen Fonds „1+1 mit Arbeitslosen teilen“. Eingehende Spenden werden von der Landeskirche verdoppelt. Daraus werden dann Arbeitsplätze mitfinanziert, mehrfach auch beim Werkhof Amberg-Sulzbach, für die es sonst keine öffentliche Förderung gebe, erläuterte Pfarrerin Dorothea Kroll-Günzel. Sie organisiert bei der kda (Kirchlicher Dienst der Arbeitswelt) diesen wichtigen kirchlichen Spendentopf – und warb an Ort und Stelle dafür: „Beim Ausgang können Sie sich in unseren Flyern informieren und gleich etwas in die aufgestellte Spendenbox legen. Vielen Dank!“
Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Mitgliedern der Berufsfachschule für Musik mit einfallsreichen Arrangements und Improvisationen.