Sonntag, 06. September 2015
Nicht, weil die Männer aus Syrien, aus Albanien oder aus der Ukraine ganz besonders fleißig und verständnisvoll wären, sondern weil es einfach keinen Unterschied zu unseren Kollegen, Praktikanten, zu unseren Arbeitsgelegenheiten oder zu unseren Sozialstundlern gibt.
Freilich gibt es auch hier Sprachschwierigkeiten, ganz einfache Dinge wie „ Kommst Du morgen wieder um acht Uhr“? müssen oft wiederholt werden oder „Wo und wann ist Rauchen erlaubt“ muss auch, wie bei allen anderen, wiederholt erklärt und gezeigt werden.
Und genauso gibt es auch hier die Pausenrunden, in denen Bilder der Kinder gezeigt und bewundert werden, über Wortverdreher gelacht wird und Verständnis füreinander da ist.
Und manchmal sogar besucht man sich auch zuhause und freut sich, einen neuen netten Freund über den Werkhof gefunden zu haben.
Angefangen hat alles damit, dass wir im Auftrag des Landratsamtes Schwandorf Wohnungen für Asylbewerberfamilien mit unseren Möbeln aus dem GWH ausgestattet haben und so schnell direkten Kontakt sowohl zu den Geflüchteten als auch zu den zuständigen Verantwortlichen bekamen.
Daheim sitzen und warten, in welche Richtung sich nun das Asylverfahren entwickelt oder an ein paar Tagen die Woche für einige Stunden arbeiten, gebraucht werden und dabei die Sprache lernen und Kontakte finden? Ganz klar für z.B. Malo B., der mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter in Schwandorf wohnt, wie er sich entscheidet.
Seit gut drei Monaten hilft Malo neben noch zwei weiteren Geflüchteten im Lager und im Fuhrdienst mit, die Möbelspenden abzuholen, wieder herzurichten, zu säubern und im Verkaufsraum aufzubauen.
Auf die Frage, ob die Arbeit gefällt und Spaß macht, kommt ohne zu zögern:“ Ja, alles gut, kann ich hier arbeiten, richtig“?
Schön wär s, aber das ist leider nicht unsere Entscheidung; die Aufenthaltserlaubnis ist zunächst bis zum 21.09.2015 befristet.
Angelika Krüger, Niederlassungsleitung Schwandorf