Mittwoch, 21. Januar 2015

„Anschub-Beschäftigung“ für Ausgelernte

Drei Jahre büffeln, sich abmühen, üben, einbläuen und rechnen. „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ wussten dazu früher – und manchmal heute noch – neunmalkluge Onkels und Tanten kaum ihre sorgsam ummäntelte Schadenfreude zu verbergen. War dann die Ausbildung oder Umschulung endlich mit einem ordentlichen Ergebnis geschafft, standen dem und der bestens Ausgebildeten Tür und Tor, sprich: ein sicherer Arbeitsplatz offen. In vielen Fällen klappt das auch ganz gut. Auch und gerade heute, wo Firmen nicht selten händeringend nach Fachkräften Ausschau halten.  
Dennoch passiert es manchmal, dass die anstrengende Ausbildung geschafft, die Noten gut und die Bewerbungen vorbildlich sind, dennoch kein Arbeitgeber anbeißen will. Deshalb beschäftigt der Werkhof seit kurzem in ausgewählten Bereichen frisch Ausgebildete „auf Probe“. In Kooperation mit der Reha-Abteilung der Agentur für Arbeit will er ihnen damit ermöglichen Erfahrungen zu sammeln. Vier Personen zwischen 21 und 23 Jahren arbeiten für jeweils ein Viertel Jahr in der Verwaltung, im Bereich Recycling und beim Gebrauchtwarenhaus und wenden das frisch Erlernte im praktischen Arbeitsalltag an. Mithilfe dieser „Anschub-Beschäftigung“, an deren Ende auch ein aussagekräftiges Zeugnis steht, klappt es dann vermutlich auch mit der Bewerbung. Zur bestandenen Ausbildung hat sich dann Erfahrung und Praxis gesellt.