Ein Unternehmen der evangelischen Kirche und Logo Diakonie

Mittwoch, 18. September 2019

Über Werkhof wieder Tritt gefasst

Es ist eine Erfolgsgeschichte. Eine von vielen, wie sie sich beim Werkhof immer wieder einstellen. Seit knapp zwei Jahren fährt Philipp Axnix täglich Teilnehmer von Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen zu den Einsatzorten und holt sie dort wieder ab, um sie abends nach Hause zu bringen. Zweimal in der Woche befördert er zudem Senior*innen mehrerer Gemeinden an Wunschziele, meist Schwandorf oder Amberg, wo sie einkaufen, Arztbesuche erledigen oder sich zum Kaffeeplausch mit Freunden treffen können. Mit dieser „sehr schönen Aufgabe“, wie Axnix seine Arbeit beim Werkhof Amberg-Sulzbach bezeichnet, ist der 42-jährige Schmidmühlener „zufrieden und glücklich“.

Bis es soweit gekommen ist, dass sich der gebürtige Schwandorfer wieder so wohlfühlen und positiv in die Welt schauen kann, war es ein langer, zeitweise sehr bedrückender Weg. „Zehn Jahre lang“, erzählt er schonungslos über diese düstere Zeit der Depression, habe er sich „komplett zurückgezogen“, Hartz 4 bezogen und sei dabei „völlig heruntergekommen“. Erst durch ein Zuverdienst-Projekt beim Werkhof, auf den er durch den Berater beim Jobcenter aufmerksam gemacht wurde, habe er wieder Tritt fassen können. Besonders dankbar sei er, weil „ich von Anfang das Gefühl hatte ernst genommen zu werden und Vertrauen gespürt habe.“ Das hat dazu geführt, dass Axnix nach dem befristeten Zuverdienst-Projekt in eine feste Stelle als Fahrer beim Werkhof wechseln konnte. Gleich im ersten Jahr absolvierte er sogar mit Unterstützung des Jobcenters eine Weiterbildung zum Busfahrer und schloss diese erfolgreich ab. Seit ist er „keinen einzigen Tag krank gewesen“ und habe auch sonst nie gefehlt. So zeige er seine „Dankbarkeit“, erklärt Axnix, der nach seinem Studium in Weihenstephan als Forstwirt keine Anstellung bekommen hat.