Mittwoch, 08. Juni 2022
Die Aufgaben rund um die Messe wurden zwischen den Organisatoren aufgeteilt. Angelika Krüger vom Werkhof hatte als Geschäftsführerin einer gemeinnützigen GmbH sich bereit erklärt, die finanzielle Abwicklung der Jobmesse zu koordinieren und dafür verantwortlich zu sein. So war intensiver Kontakt mit den Zuständigen am Veranstaltungsort, dem Jahnstadion notwendig, ebenso die Koordinierung der Medienarbeit. Im Speziellen kümmerte sie sich zudem um das 1.Job-Speed-Dating für Menschen mit Behinderung in Bayern, das der Werkhof gemeinsam mit Phönix e.V. vorbereitete. Im Schnelldurchlauf treffen dabei Bewerber mit Behinderung und Arbeitgeber aufeinander, um herauszufinden, ob die Chemie stimmt und ob sich intensivere Gespräche lohnen. „Aus Gesprächen mit Menschen mit Behinderung weiß ich, dass sie nur selten zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden“, erklärt Krüger. „Das wollen wir ändern.“
Das Verfahren des Job-Speed-Dating wurde von der Interessensvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. (ILS) auf die Bedürfnisse und Fragestellungen von Menschen mit Behinderung und Arbeitgebern angepasst. Im Vorfeld führten Mitarbeiter von ILS einen Coaching-Tag mit Bewerbern in den Räumen der Firma Continental am Standort in Regensburg durch. Die pädagogische Leitung des Werkhofs Hilde Eisenhut übernahm im Nachgang das Coaching der Arbeitgeber. Am Messetag hatten die Bewerber dann jeweils sieben Minuten Zeit für ein Gespräch. Ein lauter Gong beendete die Unterhaltung und die Bewerber rückten weiter. Ab 2023 soll es unter der Leitung von Phönix e.V. regelmäßig ein Job-Speed-Dating in Regensburg geben.
Bei der Messe vor Ort war auch Bayerns Behindertenbeauftragter Holger Kiesel. Er zeigte sich beeindruckt von der Messe und sagte: „Inklusion muss noch stärker in den Köpfen der Menschen verankert werden.“ Für die Zukunft wünscht er sich weitere inklusive Jobmessen im Freistaat. Ob und wie die inklusive Jobmesse in Regensburg weitergeführt werden soll, ist noch offen. Ende Juni trifft sich der Arbeitskreis „Inklusiver Arbeitsmarkt“ das nächste Mal und will dann genau diese Frage diskutieren.
Text und Fotos: Martina Groh-Schad